Glaubenssätze, diese fiesen kleinen Dinger, die uns unser Mann im Ohr immer wieder vorhält. Dieser kleine Teufel, der uns ständig vor möglichen Gefahren warnt, uns einredet, dass etwas sowieso nicht funktionieren kann oder – schlechter noch – WIR das ganz sicher nicht schaffen.
STOP! – Ist es wirklich so? Erzählt Dir Dein kleiner Mann immer nur, was nicht geht oder spornt er Dich auch zwischendurch an und macht Dir Mut?
Glaubenssätze sind nicht von Haus aus einschränkend. Es gibt auch viele, die uns unseren Weg nach vorn gehen lassen.
„Die Zukunft gehört denen, die an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben.“’ (Eleanor Roosevelt)
Jeder von uns hat schon Situationen erlebt, in denen man sich anschließen fragt: „Was wäre wenn ich mich anders entschieden hätte?“ Nun, der Moment ist vorbei, wir bekommen keine zweite Chance, keine Möglichkeit, eine andere Wahl zu treffen. Und in vielen Fällen, wenn wir dieses „was wäre wenn“ bis in die letzte Konsequenz durchdenken werden wir feststellen, dass wir in diesem Augenblick gar nicht anders entscheiden konnten.
Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weiter gehen
Oder: Lerne aus Deinen Fehlern und lauf weiter
Schwanz einziehen oder kurz schütteln und weiter gehen?
Lasst mich eine Begebenheit aus jüngster Vergangenheit erzählen. Ich durfte einen Vortrag von 30 Minuten halten und das auch noch vor Kollegen. Da war mehr Aufregung als üblich vorprogrammiert und ich habe mir viele Gedanken gemacht, was ich wie sagen werde. Und wie es bei mir oft so ist. Wenn ich mir zu viele Gedanken mache, dann bin ich gelähmt und irgendwann fällt mir gar nichts mehr ein.
Lange Rede, kurzer Sinn. Als ich nach knapp 30 Minuten von der Bühne ging wusste ich genau: „Mädel, das hast Du mal richtig schön vergeigt.“
Meine Kernaussage kam nicht rüber und meine Zuhörer hatten keinen konkreten Tipp zur Umsetzung von mir mitbekommen.
Noch schlimmer wurde das Ganze für mich, als ich per Zufall über einen Artikel gestolpert bin, in dem mein Vortrag eine negative Kritik bekommen hatte. Wie gesagt – zu Recht! Trotzdem fühlte es sich schlecht an und ich ärgerte mich noch mehr über mich selbst. Da hatte ich mir eine super Chance selbst zunichte gemacht.
Jetzt gab es zwei Möglichkeiten für mich. Ich hatte die Wahl, entweder aufgeben und nie mehr eine Bühne betreten oder Kopf hoch, Fehler analysieren und es das nächste Mal besser machen. Ich habe mich für Variante 2 entschieden.
Jede/r von Euch hat sicher schon einmal die Situation erlebt: Du sitzt in einem Meeting oder im Gespräch innerhalb der Familie, jemand macht einen Vorschlag und bekommt als Antwort zu hören: „Wo kämen wir denn hin, wenn...“
Kennst du das Zitat von Steve Jobs, Gründer von Apple: „Stay hungry! Stay foolish!“ (Bleibt hungrig! Bleibt tollkühn!)? Einem Mann der von Vielen als Visionär bewundert wurde und wird; ein Mann, der immer an das geglaubt hat, was er produzierte. Ein Mann, der für immer mit dem Namen seines Unternehmens verbunden sein wird.
Puh – was für eine Woche! Drei 14-Stunden-Tage hintereinander, 1000 km im Auto hinter mich gebracht, schlafarme Nächte...
Kennst Du das Gefühl? Du strampelst im Hamsterrad und merkst dabei gar nicht, wie die Stunden und Tage verrinnen. Du hast kaum Zeit zum inne halten. Für Dich gilt es immer weiter zu strampeln, ohne je anzukommen.
Erst war es der Aufbau Deines eigenen Unternehmens, dann die Jagd nach neuen Kunden, die scheinbar nie zu Ende geht, der E-Mail-Eingang, der Dir mit einer dreistelligen Zahl ungelesener Nachrichten ein schlechtes Gewissen macht. Deine Familie hat Verständnis und trotzdem weißt Du, dass sie viel zu wenig Zeit von Dir bekommen.
Also jagst Du weiter, versuchst die knappe Freizeit für Deine Familie und ab und zu für Freunde zu nutzen. Zeit für Dich bleibt nicht.
Heute Abend habe ich mir selbst mal wieder etwas Weiterbildung gegönnt. Ein Kamingespräch mit Eugen Simon und Cemal Osmanovic zum Thema „Qual der Wahl“.
Geht es Dir auch so, Du stehst im Supermarkt vor den prall gefüllten Regalen und weißt nicht, für welche Marmelade Du Dich entscheiden sollst? Dein Kleiderschrank ist gut gefüllt und doch hast Du das Gefühl „Ich hab nichts anzuziehen?“ Im Restaurant liest Du die Speisekarte rauf und runter und kannst Dich nicht entscheiden, welches Gericht Du bestellen sollst?
Ich gebe zu, mir geht es oft genau so. Wir leben dermaßen im Überfluss, dass wir schon gar nicht mehr wissen, was wir wollen, bzw. für was wir uns entscheiden sollen.
Weshalb fällt uns das so schwer? Ist es wirklich nur die Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen oder steckt vielleicht doch mehr dahinter?
Kennst Du das? Da hast Du Dir ein Ziel gesetzt, hast es Dir in den schillerndsten Farben ausgemalt. Du kannst es riechen, schmecken, fühlen, vor Deinem geistigen Auge sehen. Du bist so begeistert, dass Du jedem der es hören will und auch allen anderen davon erzählst. Deine eigene Welle der Begeisterung motiviert Dich und Du bist voller Tatendrang. Jeden Tag arbeitest Du daran, dieses Ziel zu erreichen.
Und dann, wie aus dem Nichts ist sie da – die Mauer! Nicht einfach nur ein Steinchen, das man Dir in den Weg zum Ziel geworfen hat, nicht ein kleines Hindernis das Du relativ einfach überwinden kannst. Nein, eine massive, hohe Mauer, solide und scheinbar unüberwindbar. Diese Mauer versperrt Dir sogar den Blick auf Dein Ziel. Was nun? Wie soll es weiter gehen?
Viele von uns – und da schließe ich mich mit ein – neigen dazu, erst einmal nur das Problem zu sehen. Diese Aufgabe, die scheinbar nicht zu lösen ist. Uns verlässt der Mut und wir setzen uns in den Schatten dieser Mauer, sind böse auf die Welt und alle anderen in unserer Umgebung, vor allem auf diejenigen, die scheinbar mühelos einen Erfolg nach dem anderen feiern.
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Gehörst Du zu den Menschen, die sitzen bleiben, sich selbst bemitleiden und darauf warten, gerettet zu werden? Lässt Du es zu, dass dieses Hindernis dafür sorgt, dass Du Dein Ziel aus den Augen verlierst, mutlos wirst und aufgibst? Oder gehörst Du zu den Menschen, die sich nach einer Zeit der Trauer und des Ärgers wieder aufrappeln? Die Menschen, die sich die Mauer ganz genau anschauen und nach einem Schlupfloch, einer Leiter oder einem anderen Weg finden, um dieses Hindernis zu überwinden.
Vor Kurzem habe ich mich lange und angeregt mit einem guten Bekannten unterhalten. Im Laufe des Gesprächs erzählte er mir von seinem großen Ziel. Jedoch nicht begeistert und voller Energie, wie ich es erwartet hatte. Nein, er wirkte nachdenklich und zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass er selbst nicht mehr wirklich daran glaubte, dieses Ziel erreichen zu können.
Was war passiert? Mein Bekannter hatte einen Traum, ein Ziel und er hat sich ein ganz bestimmtes Datum gesetzt, an dem er dieses Ziel erreichen will, den 29. Februar. Doch nicht etwa den 29.02.2016, nein dieses Ziel hatte er sich bereits vor einigen Jahren gesetzt und inzwischen gab es bereits zweimal den 29.02. im Kalender, ohne dass er seinem Ziel auch nur annähernd näher gekommen wäre.
Ist das Ziel nicht motivierend genug, ist es unrealistisch? Nein, sein Ziel ließe sich durchaus mittelfristig mit überschaubarem Aufwand erreichen. Warum fällt es dann so schwer? Hier kann ich nur vermuten und habe meinem Bekannten folgenden Gedanken mit auf den Weg gegeben:
Was, wenn der 29.02. nicht der Ziel- sondern der Startpunkt Deines Projektes ist? Ich weiß, dieses Datum hat eine besondere Bedeutung für Dich, deshalb sollte es in Zusammenhang mit Deinem Traum stehen.
Nachdem mein Bekannter ein Zahlenmensch ist, bekam er von mir folgende Aufgabe mit:
Starte am 29.02.2016 und vereinbare mit Dir, wie viele Stunden Du jede Woche für Dein Projekt aufwenden willst. Denn es ist oft einfacher, sich pro Woche eine bestimmte Anzahl an Stunden vorzunehmen, als zu sagen, ich kümmere mich täglich x Stunden um mein Projekt.
Es wird Zeiten geben, da wirst Du Dich jeden Tag hinsetzen, weil Du gerade im Fluss bist und es einfach „flutscht“. Doch es wird auch Zeiten geben, da hast Du vielleicht nur zwei- bis dreimal die Woche ein bis zwei Stunden Zeit.
Die Meisten von uns setzen sich Ziele, sei es nun privat oder für unser Unternehmen. Und fast jeder hört in seinem Berufsleben einmal, wie Ziele aussehen sollen:
S = Spezifisch
M = Messbar
A = Attraktiv
R = Realistisch
T = Terminiert
Was wir kaum lernen und was für mich fast der Wichtigste Punkt ist, wenn es darum geht, sich Ziele zu setzen:
W = Wertvoll
Wie wertvoll ist Dein Ziel, wie wichtig ist es Dir? Mit welchen Konsequenzen kannst Du leben?
Jedes Ziel bzw. der Weg zu jedem Ziel fordert seinen Einsatz. Sei es nun Zeit, die man einsetzt, Investitionen, die getätigt werden müssen oder Menschen, die man auf seinem Weg zurück lässt bzw. verliert.
Hast Du Dir einmal überlegt, welche Konsequenzen Dein Ziel nach sich zieht? Welchen Tribut es fordert? Und - bist Du bereit diesen Preis zu zahlen? Ist Dein Ziel auch dann noch so attraktiv, dass Du es unbedingt erreichen willst?