Mir geht da regelmäßig die Hutschnur hoch – welche Arroganz!
Ja, ich bin selbstständig und mache meine Coachings nicht aus purer Nächstenliebe. Auch ich will damit Geld verdienen.
Doch vorranging geht es mir darum, den Menschen zu helfen, Ihnen Mut zu machen, gemeinsam mit Ihnen Lösungen und Wege zu finden. Gerade jemand, der in einer scheinbar ausweglosen Situation scheint, sei es nun beruflich oder privat, braucht Unterstützung. Weshalb sollte ich ihm diese verweigern, wenn er auf mich zukommt und bereit ist, an sich zu arbeiten?
Die Tasse
Und damit komme ich zu meiner Kaffeetasse. Diese Tasse hat mir eine Kundin an unserem letzten Coachingtermin geschenkt. Als Erinnerung, weil ich aus dieser Tasse bei jedem Treffen meinen Kaffee getrunken habe. Diese Kundin würde gerne weiter mit mir arbeiten, weil sie
a) weiß, dass sie noch Unterstützung benötigt und
b) davon überzeugt ist, dass ich ihr helfen kann.
Ich kenne ihre finanzielle Situation und weiß, dass sie es sich derzeit absolut nicht leisten kann, mein Honorar zu zahlen. So viel zu o. g. Thema „Bereitschaft in sich zu investieren“.
Was tun?
Wir haben eine Lösung gefunden: Ich habe etwas, das sie derzeit brauchen kann und sie bietet eine Dienstleistung an, die ich gebrauchen kann. Somit fließt in unserem Fall kein Geld, sondern Dienstleistung wird mit Dienstleistung verrechnet.
Wie heißt es so schön: „Wer nicht will findet Gründe. Wer will findet Wege!“
Vielleicht hilft es mir, dass ich in einer typischen Arbeiterfamilie groß geworden und nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Ich habe nie vergessen, was es heißt, mal knapp bei Kasse zu sein. Ich habe nicht vergessen, wie es ist, als Einzige nicht an der Klassenfahrt teilnehmen zu können, weil die Eltern es nicht finanzieren konnten. So schlimm und unangenehm diese Erfahrungen manchmal waren. Heute bin ich dankbar, sie gemacht zu haben.
Sie haben mich demütig und vor allen Dingen dankbar für das gemacht, was ich habe.